Austrittszeit und Aufenthaltsdauer

Eine optimale Aufenthaltsdauer im Spital („lenght of stay“) erfordert eine gut funktionierende Behandlungskette.

Oder in den Worten der Autoren: „Impaired hospital flow is associated with downstream effects on patient care, hospital costs, and availability of beds“.

www.journalofhospitalmedicine.com/jhospmed/article/240038/

Das häufig kolportierte Mantra, dass der Austrittszeitpunkt bei diesem Prozess ebenfalls eine relevante Rolle spielt, konnte in dieser grossen, retrospektiven Studie allerdings nicht bestätigt werden:

Analysiert wurden Daten aus 7 kanadischen Spitälern im Zeitraum von 2010-2017 im Kollektiv von Patient*Innen der Inneren Medizin (die überwiegend notfallmässig und ungeplant eintreten). Gemessen anhand der Durchlaufzeit auf der Notfallstation und der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer im Spital hatte eine strikt auf den Vormittag angesetzte Austrittszeit keinen signifikanten Effekt auf den Patientenfluss. 

Key message: Ein gutes Austrittsmanagement ist entscheidend – der Stellhebel „Austrittszeit“ bei internistischen Patient*Innen aber vermutlich von untergeordneter Bedeutung.

Verfasst von:
Lars C. Huber

Lars C. Huber ist Internist und Pneumologe. Als Kaderarzt war er im Spital Lachen und im UniversitätsSpital Zürich tätig. Heute leitet Lars C. Huber das Departement Innere Medizin im Stadtspital Waid & Triemli und ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Standort Triemli in Zürich.

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Elisabeth Weber & Lars C. Huber