„COPD – in the clinic„. Dieses Review gibt eine kondensierte Zusammenfassung der aktuellen Evidenz zu Diagnose und Behandlung eines unserer häufigsten Patientenkollektive.
Die für mich wichtigsten Punkte – essentiell für Diagnose und Therapie der COPD – sind im Folgenden aufgeführt:
- Zur Diagnosestellung genügt eine Lungenfunktion.
- Asymptomatische Patienten sollten nicht gescreent werden. Hinter die Empfehlung, a1-Antitrypsin bei jeder fixierten Atemwegsobstruktion zu bestimmen, möchte ich ein grosses Fragezeichen setzen. Don’t!
- Die COPD ist eine Systemkrankheit: bei bestätigter Diagnose sollten Komorbiditäten (Herzinsuffizienz, KHK, pulmonale Hypertonie, Osteoporose, Depression) regelmässig gesucht, ausgeschlossen, mitbehandelt werden
- Die Inhalationstherapie wird anhand von Symptomatik, Schweregrad und Exazerbationsrate etabliert (GOLD/ ABCD) – in der Regel LAMA > LAMA + LABA >> LAMA + LABA + ICS
- Inhalative Steroide sind bei Patienten mit hoher Exazerbationsfrequenz, konkomittantem Asthma und peripherer Eosinophilie von Nutzen.
- Exazerbationen prompt mit systematischen Steroiden und – je nach Klinik (z.B. purulentes Sputum, CRP > 20mg/L) – mit Antibiotika behandeln.
- Bei häufigen Exazerbationen ist zusätzlich eine Therapie mit einem Phosphodiesterase-4-Hemmer (Roflumilast) und/ oder immunmodulatorischen Makrolid zu überlegen.
- Absoluter Nikotinstopp, prophylaktische Impfungen, pulmonale Rehabilitation und körperliche Aktivität sind bei allen Patienten empfohlen – Sauerstoff, interventionelle oder operative Emphysemchirurgie und Lungentransplantation in ausgewählten Fällen