Dyspnoe: Indikator für Mortalität

Dyspnoe ist häufig – fast die Hälfte aller Patient*Innen über 65 Jahre gibt zu einem gewissen Grad Dypsnoe an. Meistens besteht mehr als eine Ursache für Atemnot. Herzinsuffizienz und chronisch-obstruktive Lungenkrankheit (COPD), jeweils isoliert oder kombiniert, sind führend.

Dyspnoe ist allerdings über das Symptom hinaus ein wichtiger Surrogatmarker für die Sterblichkeit von hospitalisierten Patient*Innen. Bei COPDist*Innen zum Beispiel ist sie ein aussagekräftiger Risikomarker für Mortalität, besser noch als die lungenfunktionelle Limitation.

In einer riesigen Studie bestätigt sich dies jetzt unabhängig von einer spezifischen Krankheitsentität. Das Vorliegen von Atemnot beim Spitaleintritt ist assoziiert mit erhöhter Inhospital-Mortalität, höheren Kosten und häufiger Rehospitalisation. Der Trend zu einer höheren Mortalität zeigte sich auch im weiteren Follow-up über zwei Jahre.

(Abbildung 3, Stevens JP et al, Eur Respir J 2021;58:1902107)

Dabei gilt die einfache Faustregel: Je schlimmer die Dyspnoe, desto höher das Risiko.   

Literatur

  1. Stevens JP et al. Association of dyspnoea, mortality and resource use in hospitalized patients. Eur Respir J 2021; 58:1902107
  2. Nishimura K et al. Dyspnea is a better predictor of 5-year survival than airway obstruction in patients with COPD. Chest 2002;121(5):1434-40
  3. Rutten FH. Diagnosis and management of heart failure in COPD. Eur Respir Monogr 2013; 59: 50–63
Verfasst von:
Lars C. Huber

Lars C. Huber ist Internist und Pneumologe. Als Kaderarzt war er im Spital Lachen und im UniversitätsSpital Zürich tätig. Heute leitet Lars C. Huber das Departement Innere Medizin im Stadtspital Waid & Triemli und ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Standort Triemli in Zürich.

Alle Artikel anzeigen:
Verfasst von: Lars C. Huber

Elisabeth Weber & Lars C. Huber