Fernsehen und Thrombose

Frühere Beobachtungsstudien hatten einen Zusammenhang von „Binge TV“ und dem Auftreten venöser Thromboembolien suggeriert.

www.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/jth.15408

Eine solche Assoziation konnte in dieser grossen Studie nicht bestätigt werden: auch bei Personen, die täglich >4h TV konsumieren fand sich kein relevant erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer venösen Thromboembolie.

Diese Resultate entsprechen damit auch den wiederholten Beobachtungen, dass ein „sitzender Lebensstil“ (inkl. mehrheitlich sitzend verrichteten Berufstätigkeiten, Immobilität bei Flugreisen, etc…) das Risiko für eine VTE nicht oder nur minimal erhöht.

Umgekehrt – und das scheint mir die wichtige Konklusion aus diesen Daten zu sein – müssen wir bei Patient*Innen, die auch unter diesen minimalen Risikofaktoren eine VTE entwickeln, von einer zugrundeliegenden thrombophilen Diathese ausgehen.

Das Rezidivrisiko für eine weitere VTE bei diesen Patient*Innen ist erheblich. Prolongierte Antikoagulation erwägen!

Verfasst von:
Lars C. Huber

Lars C. Huber ist Internist und Pneumologe. Als Kaderarzt war er im Spital Lachen und im UniversitätsSpital Zürich tätig. Heute leitet Lars C. Huber das Departement Innere Medizin im Stadtspital Waid & Triemli und ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Standort Triemli in Zürich.

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Elisabeth Weber & Lars C. Huber