Risikophänotypen – oder: loss of weight is gain of QoL
„The concept that PE causes persistent symptoms has been recognized for decades, but only in the past few years has the symptom complex gained a fairly wellrecognized name—the post-PE syndrome.“
Kline Chest 2021
Das Post-Lungenembolie-Syndrom ist eine schlecht definierte Entität. Harte Endpunkte – e.g. Mortalität – eignen sich zur Charakterisierung nicht. Die Autoren dieser grossen prospektiven Multizenterstudie haben deshalb einen patientenzentrierten Ansatz gewählt. Erfasst wurden psychometrischen Daten zur Lebensqualität 3 bzw. 12 Monate nach Lungenembolie.
Während es bei einer Mehrheit der Patient*Innen zu einer subjektiven Verbesserung kam, berichteten doch immerhin 10% über eine Zustandsverschlechterung (siehe Abbildung).

(https://doi.org/10.1016/j.chest.2021.01.071)
Welche Patienten entwickeln ein Post-LE-Syndrom?
Gemäss der weiteren Analyse gehört zum Risikophänotyp u.a. weibliches Geschlecht, Alter, eine vorbestehende kardiopulmonale Erkrankung, thromboembolisches Rezidiv und Adipositas. Letzteres galt insbesondere für Patienten, die auch 12 Monate nach LE einen zu hohen BMI aufwiesen.
Im Umkehrschluss war der Zuwachs an Lebensqualität bei adipösen Patienten am grössten, wenn sie nach dem thromboembolischen Ereignis relevant Gewicht reduzieren konnten.
Literatur
- Valerio L et al. Quality of Life 3 and 12 Months Following Acute Pulmonary Embolism: Analysis From a Prospective Multicenter Cohort Study. Chest 2021. doi.org/10.1016/j.chest.2021.01.071
- Kline JA et al. Quality of Life 3 and 12 Months After Acute Pulmonary Embolism. Analysis From a Prospective Multicenter Cohort Study (New Hope for Outcomes Envy). Chest 2021. doi.org/10.1016/j.chest.2021.02.003