Spargeln und Anosmie

Anosmie verknüpfen wir als Leitsymptom inzwischen fast automatisch mit dem Vorliegen von COVID-19.

Am saisonalen Höhepunkt der Spargelzeit möchte ich hier aber noch auf das Phänomen der selektiven Spargel-Anosmie hinweisen: konkret also das Unvermögen, den Konsum von Spargeln über den charakteristischen Uringeruch zu detektieren.

www.pexels.com

Diese Studie hier – eine Perle aus den Weihnachtsausgaben des BMJ – hat Spargelesser in die Subpopulationen „smellers“ und „non-smellers“ eingeteilt und genetisch untersucht. Die Autoren kommen zu folgenden Erkenntnissen:

  • eine „asparagus anosmia“ ist nicht die Folge einer fehlenden Produktion von Urinmetaboliten sondern eine Störung ihrer olfaktorischen Identifizierung;
  • die Spargelanosmie ist häufig und betrifft mehr als die Hälfte der Population;
  • sie ist Folge genetischer Polymorphismen auf Chromosom 1 und damit potentiell vererbbar.

Über das Risiko und den Verlauf von COVID-19 bei „asparagus non-smellers“ ist hingegen noch nichts bekannt…

Verfasst von:
Lars C. Huber

Lars C. Huber ist Internist und Pneumologe. Als Kaderarzt war er im Spital Lachen und im UniversitätsSpital Zürich tätig. Heute leitet Lars C. Huber das Departement Innere Medizin im Stadtspital Waid & Triemli und ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Standort Triemli in Zürich.

Alle Artikel anzeigen:
Verfasst von: Lars C. Huber

Elisabeth Weber & Lars C. Huber