Statistik I

A p value is no substitute for a brain (anonymous)

Dieses gut verständliche Pamphlet setzt ein paar gute Engramme zu wichtigen statischen Prinzipien. Es ist nicht mehr ganz druckfrisch, aber durchaus hilfreich bei der Interpretation von Studienresultaten.

Das Wichtigste daraus in Kürze:

  1. die 5%-Schwelle für die statische Signifikanz ist komplett arbiträr gewählt – sie besagt konkret, dass in 5% der Fälle ein statistisch signifikanter Unterschied gefunden wird, obwohl die Nullhypothese stimmt
  2. Fehler 1. Ordnung = Wenn der statistische Test einen Unterschied findet, wo eigentlich keiner ist
  3. Fehler 2. Ordnung = Wenn die Statistik keinen Unterschied findet, obwohl einer existiert (Grund dafür: zu klein gewählte Studiengrösse. Die Studie ist dann „unter-powered“)
  4. In anderen Worten: absence of evidence is not evidence of absence
  5. Für die klinische Relevanz deshalb neben dem p-Wert immer auch Konfidenzintervalle und Effektgrössen anschauen
Vierfeldertafel aus dem besprochenen Artikel: Rigby AS, 1999

Literatur

Rigby AS. Getting past the statistical referee: moving away from P-values and towards interval estimation. Health Education Research, Volume 14, Issue 6, December 1999, Pages 713–715

Verfasst von:
Lars C. Huber

Lars C. Huber ist Internist und Pneumologe. Als Kaderarzt war er im Spital Lachen und im UniversitätsSpital Zürich tätig. Heute leitet Lars C. Huber das Departement Innere Medizin im Stadtspital Waid & Triemli und ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Standort Triemli in Zürich.

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